Feuerwehr Wilgartswiesen
Brandschutz für Senioren
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Brandschutz für Senioren

Ende März betrat unser Gruppenführer und Brandschutzerzieher Matthias Kustes  ungewohntes Terrain. Ist er normalerweise im Kindergarten und der Grundschule mit dem Thema Brandschutzerziehung unterwegs, so konnte er diesmal dem Generationentreff in Wilgartswiesen das Thema Brandschutz für Senioren vorstellen.

Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung:

In dem knapp einstündigen Vortrag wurde erklärt, warum gerade ältere Personen häufiger Opfer von Bränden in den eigenen vier Wänden werden.

Gründe:

  • Die Sinneswahrnehmungen im Alter verändern sich und nehmen ab, durch schlechteres Hören, Sehen und Riechen werden Gefahren später wahrgenommen, wie z.B. der angebrannte Topf auf dem Herd.
  • Die Reaktionszeiten im Alter werden länger.
  • Viele Gefahrenquellen (Risiko) nehmen im Alter zu, z. B. durch Heizdecken, alte Leitungen und alte elektrische Geräte mit beschädigten /brüchigen Kabeln sowie Kochherde, Bügeleisen und Wasserkocher, die sich nicht selbst abschalten.
  • Aufgrund eingeschränkter Mobilität können die Betroffenen vor allem nachts oft nicht so schnell flüchten.

Diesen Gefahren kann man auch im Alter noch aktiv entgegenwirken.

In einem ausgeteilten Faltblatt werden folgende Tipps gegeben:

  • Installation von geeigneten Rauchmeldern und regelmäßige Wartung z.B. durch Vermieter oder Angehörige.
  • Wohnungs-Check: Teil zwei unserer Risiko-Checkliste hilft Gefahrenquellen in der Wohnung zu erkennen.
  • Ersetzen Sie veraltete Haushaltsgeräte z.B. durch selbstabschaltende Bügeleisen oder moderne Gasherde, bei denen das Gas nicht unkontrolliert ausströmen kann. Tauschen Sie vor allem geflickte oder defekte alte Kabel aus
  • Testlauf! Bringen Sie sich das richtige Verhalten im Brandfall in Erinnerung. Sind geeignete Gehhilfen nachts schnell erreichbar? Ist das Telefon auch nachts griffbereit, um schnell Hilfe holen zu können? Prüfen Sie unbedingt die Fluchtwege.
  • Lassen sie von Zeit zu Zeit ihre Elektrik im Haus überprüfen. Gibt es Steckdosen die einfach nicht mehr funktionieren obwohl die Sicherung drin ist? Gibt es Lampen die nicht mehr funktionieren obwohl das Leuchtmittel getausch ist?
    Zeit für einen E-Check! Lassen Sie Ihre Wohnung von einem Elektriker überprüfen. 33 % der Brände in Deutschland sind auf elektrische Defekte zurückzuführen.

Den Tipps aus der Broschüre „Brandschutz für Senioren“ konnten noch Tipps zum Umgang mit Rauchmeldern, dem Notruf und zu örtlichen Gegebenheiten mit auf den Weg gegeben werden.

  • Probieren sie nie in einem Notfall einen Feuerwehrmann oder den Rettungsdienst  privat zu erreichen.
    Wählen sie den Notruf 112. Die Rettungsleitstelle alarmiert die zuständigen Einheiten wie Rettungsdienst oder Feuerwehr.
  • Nehmen sie ein Telefon mit ans Bett, Sofa, Sessel.
    Legen sie ihre Wohnungsschlüssel bereit, um in einem Notfall die Tür von innen öffnen zu können. Flüchten sie in einem Brandfall auf dem kürzesten und sichersten Weg. Dies muss nicht die Haustür sein. (Terassentür, Garage o.ä.)
  • Bringen sie ihre Hausnummer gut sichtbar an ihrem Gebäude an.
  • Kontrollieren sie regelmäßig die Funktion ihrer Rauchmelder.
    Freitag der 13. ist Rauchmeldertag !
    Hier sollten die Rauchmelder durch einen Druck auf den Kontrollknopf überprüft werden. (Freitag der 13. Ist ca. 4 mal pro Jahr )
  • Beschaffen sie sich geeignete Löschmittel die sie auch im Alter tragen und nutzen können. Für kleine Entstehungsbrände gibt es im Fachhandel, Baumarkt und im Jahresprogramm der Discounter Löschdecken, Feuerlöschsprays oder kleine handliche Feuerlöscher mit ca. 2 kg Löschmittel.

Zu guter Letzt gab es noch den rechtlichen Hinweis auf die Landesbauordnung Rheinland-Pfalz. Hier ist seit 2003 folgendes geregelt.

Einbaupflicht für Rauchmelder

für Neu- und Umbauten seit 23.12.2003

für bestehende Wohnungen: bis 12.07.2012

in Schlafzimmern, Kinderzimmern und Fluren, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen.

Verantwortlich für den Einbau: Eigentümer

für die Betriebsbereitschaft: Eigentümer

Weitere Infos:  Landesbauordnung Rheinland-Pfalz



Nach der Landesbauordnung müsste somit seit 2012 jedes Haus mit Rauchmeldern ausgestattet sein.

In einem kurzen Film konnte eindrucksvoll die Entstehung und der Ablauf eines Zimmerbrandes gezeigt werden. Hier wurde auch deutlich warum es wichtig ist, schnellstmöglich betroffene Gebäude zu verlassen und die Feuerwehr zu alarmieren.

Im Nachgang war noch die Zeit in einzelnen Gesprächen über die persönliche Situation im eigenen Haus sowie allgemeine Fragen zu Feuerwehr und Brandschutz zu besprechen.

Für interessierte Senioren die an diesem Tag nicht anwesend sein konnten, haben wir weitere Faltblätter  mit den oben genannten Punkten beim Team vom Generationentreff hinterlegt und können bei zukünftigen Veranstalten mitgenommen werden.
Informationen im Internet finden sie unter www.rauchmelder-lebensretter.de

Des Weiteren sind wir als Feuerwehr Wilgartswiesen immer für Themen wie Rauchmelder, Brandschutz und weitere Themen rund um die Feuerwehr ansprechbar.