Abschlußübung 2003
Brand im Kindergarten ... zum Glück nur eine Übung
Eine schwierige Situation für die diesjährige Jahresabschlußübung hatte sich die Feuerwehr Wilgartswiesen da gesucht. Angenommen wurde ein Brand im Keller des Kindergartens, der von einem Nachbar entdeckt wurde. Durch die starke Rauchentwicklung war das Verlassen des Gebäudes für die im Gebäude befindlichen Kindergartenkinder über den normalen Ausgang nicht mehr möglich. Der Notausgang war durch Bauarbeiten versperrt, so daß die Kinder und Betreuerinnen auf das Eintreffen der Feuerwehr warten mußten.
Unter den Augen von Bürgermeister Wieser, befreundeten Wehrleuten aus den umliegenden Gemeinden, Gästen des THW und der Wilgartswieser Bevölkerung zeigten die Männer und Frauen um Wehrführer Andreas Brödel ihr Können.
Nach der Alarmierung über Funkmeldeempfänger und Sirene fuhr die Wilgartswieser Wehr die Einsatzstelle von verschiedenen Seiten an um schnell Hilfe leisten zu können. Nach Erkundung der Lage durch den Einsatzleiter wurden sofort zwei Trupps unter Atemschutz eingesetzt, einer der Trupps beseitigte die Hindernisse vor dem Notausgang, der zweite Trupp ging zur Brandbekämpfung in den Keller vor.
Nachdem der Notausgang wieder benutzbar war, gingen weitere Feuerwehrleute in den Kindergarten vor und evakuierten gemeinsam mit den drei Betreuerinnen die eingeschlossen 26 Kinder. Dabei hatten sich die Einsatzkräfte einen kleinen Trick einfallen lassen um die Kinder sicher und vollständig aus dem Gebäude evakuieren zu können.
Alle Kinder sollten sich an einem durch die Feuerwehrleute mitgebrachten Schlauch festhalten und diesen dann gemeinsam nach draußen tragen. Mit dieser kleinen Hilfestellung gelang es dann auch, alle Kinder ohne Durcheinander und ohne daß eines der Kinder auf dem Weg verloren ging in nach draußen in Sicherheit zu bringen, wo die Kinder dann durch die Betreuerinnen und Feuerwehrleute weiter betreut wurden.
Währendessen hatten die anderen Trupps bereits die Wasserversorgung sichergestellt und mit dem Löschen des Kellerbrandes sowie dem Schutz des restlichen Schulhauses begonnen.
Auch eine während der Evakuierung bewußtlos gewordene Betreuerin konnte gerettet werden und wurde durch die auch in Erster Hilfe ausgebildeten Feuerwehrleute versorgt werden.
Nachdem der Einsatzleiter die Meldung „Feuer aus“ bekam wurden die mit Diskonebel „verqualmten“ Räume belüftet und das Abbauen begann.
Im Anschluß an die Übung fand im Feuerwehrgerätehaus dann ein kleiner Stehempfang statt, bei dem Bürgermeister Wieser und die Wehrführer der benachbarten Gemeinden den guten Ausbildungsstand der Wilgartswieser Wehr lobten.
Leider mußte Bürgermeister Wieser auf die Nachfrage durch Wehrführer Brödel und den Vorsitzenden des Fördervereins Kustes eingestehen, daß sich in Sachen Feuerwehrgerätehaus im vergangenen Jahr nichts weiterentwickelt habe. Weder der vor einem Jahr an dieser Stelle durch Ortsbürgermeister Brödel versprochene Bauplatz für ein neues Gerätehaus noch die Planungen der Verbandsgemeindeverwaltung für einen Umbau des bestehenden Gerätehauses konnten den Weg hin zu einer geeigneten Unterkunft für das anzuschaffende Fahrzeug ebnen.
Für das inzwischen 31 Jahre alte Tanklöschfahrzeug müßte dringend ein Ersatzfahrzeug beschafft werden, zumal die Ersatzteilbeschaffung für das Fahrzeug zunehmend schwieriger und vor allen Dingen kostenintensiver wird. Eine solche Ersatzbeschaffung ist allerdings nur möglich, wenn zuvor die Unterkunftsfrage für das neue Fahrzeug geklärt ist. Die bisherige Garage reicht hierfür in der jetzigen Form nicht mehr aus, da die aktuellen Fahrzeuggenerationen eine größere Bauhöhe haben als dies vor 30 Jahren der Fall war.
Trotz leerer Kassen versprach Wieser jedoch, sich weiterhin um das Thema zu kümmern, auch wenn er in diesem Jahr leider keine bessere Nachricht überbringen konnte.
Marc Buchmann
stv. Wehrführer